Unterschied Kompressionsstrümpfe und Stützstrümpfe

Kompressionsstrümpfe und Stützstrümpfe: Unterschiede, die Sie kennen sollten

 

Wer braucht Stützstrümpfe

Stützstrümpfe richtig anziehen
 

Kompressionsstrümpfe oder Stützstrümpfe? Sicherlich haben Sie beide Begriffe schon einmal gehört, vielleicht sogar im gleichen Zusammenhang benutzt. Das Kompressionsstrümpfe und Stützstrümpfe jedoch nicht ein und dasselbe sind, soll der nachfolgende Artikel aufzeigen und Ihnen die wichtigsten Unterschiede zwischen Kompressionsstrümpfen und Stützstrümpfen erklären. Damit der Unterschied klar wird, werden zunächst beide Strumpfarten getrennt voneinander beschrieben, um sie im Anschluss nochmals miteinander zu vergleichen. So behalten Sie garantiert den Überblick.

 

Stützstrümpfe

 

Das Stützstrümpfe und Kompressionsstrümpfe nicht dasselbe sind, wird bereits bei der Verwendung deutlich. Stützstrümpfe benutzen Sie, um beispielsweise müden und erschöpften Beinen vorzubeugen, um diese im Alltag zu entlasten. Dies kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn Sie am Tag lang stehen und daher müden Beinen vorbeugen möchten oder sich für eine lange Flugreise oder Fahrt mit dem Zug/Auto dementsprechend ausrüsten wollen. Vor allem sollten Sie die Stützstrümpfe nur tragen, wenn Ihre Venen und Beine vollkommen gesund sind, da diese Strümpfe nicht auf Ihre individuellen Bedürfnisse ausgerichtet sind. So wird diese Art der Strümpfe nicht vom Arzt verordnet, Sie können diese Strümpfe ganz normal im Laden erwerben und kaufen. Lediglich Ihre reguläre Schuhgröße ist notwendig, um die passenden Strümpfe zu finden. Die Strümpfe werden Ihnen nicht individuell angepasst. Sie haben nicht nur die Wahl zwischen unterschiedlichen Farben wie schwarz, grau oder auch Nudetönen, sondern auch die Länge kann variieren. Im Normallfall reichen die Socken aber bis über das Knie hinüber. Da die Strümpfe, wie oben erwähnt, nicht verordnet werden und von der Krankenkasse nicht als Hilfsmittel in den Versicherungskatalog aufgenommen wurden, müssen Sie die Kosten für diese Art der Strümpfe selbst tragen. Die Kosten halten sich jedoch in Grenzen, da diese Strümpfe bereits für wenige Euro im Laden oder in diversen Onlineshops erhältlich sind. Da es sich bei den Strümpfen um Massenware handelt und sie in Serie produziert werden und nicht primär auf die Heilung von Beschwerden ausgerichtet sind, werden die Stützstrümpfe auch nicht geprüft. Die Materialien der Stützstrümpfe können von Aloe Vera, über Baumwolle, bis hin zu Modellen aus Mikrofaser reichen, so dass Sie hier über ein breites Auswahlspektrum verfügen.

 

Orthopädische Strümpfe (Kompressionsstrümpfe)

 

Diese Art der Strümpfe unterscheidet sich zu den oben genannten Stützstrümpfen. Hierbei handelt es sich um ein medizinisches und therapeutisches Hilfsmittel, was vom Arzt verschrieben wird. Mit diesen speziellen Strümpfen werden Sie behandelt, wenn Sie zum Beispiel unter Beschwerden/Krankheitsbildern wie Krampfadern, Beinvenenthrombosen, "offene Beine" oder Lipödemen leiden. Die Kompressionsstrümpfe erzeugen durch ihre ganz spezielle Fertigung Druck auf das Gewebe und entlasten so die Venen oder andere geschädigte Stellen im Bein. Da sich die Krankheiten und die Schwergrade der Ausprägung unterscheiden, können Sie die orthopädischen Strümpfe in verschiedenen Klassen (Kompressionsklassen) erhalten. Diese reichen von eins bis vier, wobei eins die leichteste Kompressionsklasse darstellt. Aus diesem Grund können Sie diese Strümpfe nicht einfach "so" kaufen, sondern müssen diese in einer Apotheke extra anpassen lassen. Sie werden daher ausgemessen und die Strümpfe individuell auf Sie zugeschnitten. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für diese Strümpfe und sie sind speziell geprüft.

 

Spezielles Material, spezielle Fertigung

 

Um ihrem medizinischen Anspruch auch gerecht zu werden, sind die orthopädischen Strümpfe von der Fertigung und dem Material nicht mit den "normalen" Stützstrümpfen zu vergleichen. So bestehen die orthopädischen Strümpfe aus einem Zweizugmaterial, also einer Längen- und Querdehnung, die aus Vollsynthetikfasern bestehen. Zudem sind die orthopädischen Strümpfe komplett nahtlos, möglich wird dies, indem sie mittels des Rundstrickverfahrens gefertigt werden. Auch flachgestrickte Strümpfe sind denkbar, sie haben eine Naht und werden bei starken Erkrankungen der Venen oder Ödemen verwendet. Die Länge der Strümpfe ist ebenso unterschiedlich: so gibt es Modelle, die bis zum Knie, Halbschenkel, bis zum Oberschenkel und sogar als Strumpfhose gefertigt sind. Auch ist eine Öffnung bei den Zehen denkbar. Die Strümpfe können Sie in sehr vielen Farben erhalten, auch "Trendfarben" sind darunter. So fallen die Strümpfe längst nicht mehr als Kompressionsstrümpfe auf.

 

Dies sind also die Unterschiede zwischen Kompressionsstrümpfen und Stützstrümpfen

 

Kompressionsstrümpfe werden immer vom Arzt verordnet und dies meist im Verlaufe einer Therapie, die sich vor allem mit Krankheiten und Beschwerden an Ihren Beinen auseinandersetzt. So werden die Kompressionsstrümpfe sehr oft bei schweren Venenproblemen, aber auch Lipödemen verschrieben. Die Kompressionsstrümpfe werden von den Krankenkassen als therapeutisches Mittel anerkannt und die Kosten werden übernommen. Dies alles ist bei normalen Stützstrümpfen nicht der Fall. Zudem werden die Kompressionsstrümpfe in der Apotheke oder im Sanitätshaus genau auf Sie angepasst, während Sie herkömmliche Stützstrümpfe einfach im Laden kaufen und die Größe nach Ihrer Schuhgröße wählen. Kompressionsstrümpfe sind zudem in vier unterschiedliche Klassen eingeteilt, während Stützstrümpfe nur in einer Ausführung erhältlich sind. Das Material und auch die Festigkeit der Kompressionsstrümpfe unterscheiden sich ebenfalls. Oftmals müssen Sie die Kompressionsstrümpfe mit einer Anziehhilfe anziehen oder sich sogar helfen lassen. Kompressionsstrümpfe sind in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Zudem können Kompressionsstrümpfe über offene oder geschlossene Zehen verfügen. Kompressionsstrümpfe gibt es zudem in Form von Strumpfhosen und mit bzw. ohne Nähte.

Stützkniestrümpfe

 


Stützstrümpfe - Alltagshilfe und Sportequipment

 

Die dicken Kompressionsstrümpfe sind eine effektive aber unbeliebte Behandlungsmethode bei Problemen der Venen in den Beinen. Früher waren Stützstrümpfe aus Gummimaterial. So heißen sie auch heute noch umgangssprachlich Gummistrümpfe. Medizinisch betrachtet handelt es sich aber um speziell beschaffene Strümpfe, die die Beinvenen komprimieren sollen: Kompressionsstrümpfe.
 

So funktionieren Kompressionsstrümpfe:

 

Das stark elastische Material der Stützstrümpfe sorgt für einen starken bis mittelstarken Druck von außen auf die Beine. Dieser Druck entsteht, weil das Material ganz eng anliegt. Durch den Druck zirkuliert das Blut besser. Der Druck, den die Stützstrümpfe erzeugen, ist dem natürlichen Druckverhältnis nachempfunden. Von oben nach unten gesehen, nimmt der Druck durch das Material auf die Beine zu. Das Lymphsystem und die Beinvenen werden dadurch entscheidend entlastet.

 

Wer braucht Stützstrümpfe?

 

Es gibt die Stützstrümpfe in unterschiedlichen Stärken. Die Hersteller und Mediziner teilen sie in Klassen ein. Dabei steigt der ausgeübte Druck mit Höhe der Klassifizierung. Eins ist also das geringst komprimierende Modell. Nicht zu verwechseln sind Stützstrümpfe beziehungsweise Kompressionsstrümpfe bitte mit MTPS: Diese Abkürzung steht für Thromboseprophylaxestrümpfe. Hier ist die Wirkungsweise medizinisch betrachtet, eine etwas andere. Der Druck selber ist viel geringer. Wenn Sie Stützstrümpfe benötigen, wird Ihr Arzt Ihnen das mitteilen. In Deutschland ist das Tragen von Stützstrümpfen als Behandlung anerkannt. Dementsprechend müssen Sie für die Kosten nicht aufkommen, die Krankenkasse übernimmt dies. Es kann aber sein, dass Sie mehrere Modelle besitzen möchten und dann ist es zu klären, auf wie viele Sie Anspruch haben.

 

Schicke Stützstrümpfe?

 

Gerade Frauen, die mitten im Leben stehen, leiden oft schwer unter diesen optisch wenig reizenden Beinbehandlungen. Es gibt mittlerweile aber Abhilfe. Einige Firmen bieten schicke Stützstrümpfe in schwarz oder anderen gängigen Farben an, die problemlos wie eine blickdichte Strumpfhose unter dem Rock oder Kleid getragen werden können. Für Männer gibt es eigens Modelle, die auf die männliche Anatomie zugeschnitten sind. Bei diesen Krankheitsdiagnosen ist die Behandlung mit Stützstrümpfen gängig:

1. Bei Krampfadern: Dies kann auch der Fall sein, wenn Sie sich Ihre Krampfadern haben entfernen lassen. Für einen gewissen Zeitraum nach der meist ambulanten Operation empfiehlt der Arzt das Tragen von Stützstrümpfen; zumindest über Nacht. Übrigens gilt dies auch für den, der sich seine Krampfadern aus ästhetischen Gründen entfernen lässt.

 

2. Bei dem Postthrombotisches Syndrom, dies ist eine Folgeerkrankung vom Krampfadern.
 

3. Wer unter einem Lymphoedem leidet, gehört ebenfalls zur Gruppe derjenigen, die Stützstrümpfe tragen müssen.
 

4. Bei einem Lipödem wird ebenfalls auf diese Behandlungsmethofde zurückgegriffen.

 

Sie sehen, für Personen, die mit Ihren Blutgefäßen in den Beinen Schwierigkeiten haben kommen die Kompressionsstrümpfe genauso in Frage wie für Menschen mit Lymphleiden. Diese Lymphleiden nicht selten Folge des Metabolischen Syndroms oder von Diabetes. Aber auch einfache Alterserscheinungen mit offenen Beinen kommen vor.

 

Wer trägt noch Stützstrümpfe?

 

Sportler wissen die komprimierende Wirkung ebenso zu schätzen, vor allem Jogger. Denn so fühlen sich die Beine leichter an, werden weniger schnell schwer und sie können länger schmerzfrei laufen. Für lange Flugreisen oder die Arbeit im Stehen können die Stützstrümpfe durchaus prophylaktisch hilfreich sein. Sprechen Sie aber hier mit Ihrem Arzt. Eine falsche Kompression kann negative Folgen haben. Ebenso darf ein Stützstrumpf nicht falsch sitzen und Falten schlagen sowie Abdrücke machen. In einem Sanitätshaus berät man Sie gerne!



 

Stützstrümpfe an - und ausziehen: So gelingt es ohne Probleme

 

Stützstrümpfe sind bei einer Venenschwäche oder der Gefahr von Thrombosen unerlässlich. Aber ihr Material, das den Venen die Arbeit erleichtert, sorgt auch dafür, dass das Anziehen deutlich schwieriger ist als bei herkömmlichen Strumpfhosen. Mit der richtigen Technik oder einem geeigneten Hilfsmittel kann Ihnen jedoch auch das An- und Ausziehen von Stütz- und Kompressionsstrümpfen problemlos gelingen.

 

Stützstrümpfe ohne Hilfsmittel anziehen

 

Da Stützstrümpfe besonders fest und feinmaschig gewebt sind, um auf die Venen Druck ausüben zu können, lassen sie sich nur schwer dehnen. Darum ist es wichtig, sie dann anzuziehen, wenn die Beine noch nicht geschwollen sind. Die günstigste Tageszeit dafür ist deshalb der Morgen gleich nach dem Aufstehen. Wenn Ihr Beine sehr schnell anschwellen, können Sie die Stützstrümpfe auch noch im Bett anziehen. Damit das Material gut über die Haut gleitet, sollte sie ganz trocken sein. Etwas Körperpuder kann das Überstreifen erleichtern. Vor dem eigentlichen Anziehen sollten Sie in den Stützstrumpf hineingreifen, das Fußteil an der Ferse festhalten und den Strumpf auf links drehen. Rollen Sie dabei die Stützstrümpfe nicht auf. Schlüpfen Sie nun mit Ihrem Fuß in das Fußteil und streifen Sie den Strumpf mit langsamen, pendelförmigen Bewegungen nach oben über das Bein. Dabei sollten Sie die Stützstrümpfe keinesfalls am oberen Teil anfassen und ziehen, da sie sonst später nicht richtig sitzen und Falten werfen. Sobald Sie die Stützstrümpfe vollständig angezogen haben, können Sie sie noch einmal glatt streichen. Falls Ihnen das Material der Stützstrümpfe beim Anziehen immer wieder aus den Fingern gleitet, können Sie im Sanitätshandel erhältliche Handschuhe verwenden, die mit Noppen versehen sind, die das Greifen erleichtern.

 

Hilfsmittel zum Anziehen von Stützstrümpfen

 

Wenn das Bücken schwer fällt oder die Kraft in den Händen fehlt, kann das Anziehen der Stützstrümpfe sehr langwierig werden. Für diese Fälle gibt es verschiedene Hilfsmittel, die das Dehnen und Überstreifen der Stützstrümpfe erleichtern können. Die einfachste Anziehhilfe ist ein simples Metallgestell, über das der jeweilige Strumpf gestreift wird. Sie können mit dem Fuß einfach in das Fußteil gelangen und dann mit Hilfe von seitlichen Griffen den Strumpf nach oben bewegen. Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert auch eine Anziehhilfe aus Schaumgummi, bei der ebenfalls die Stützstrümpfe über einen länglichen Zapfen gezogen und rückwärts wieder abgewickelt werden. Da der Schaumgummi leicht und flexibel ist, kann dieses Hilfsmittel auch auf Reisen gute Dienste leisten. Für Stützstrümpfe mit einer besonders hohen Kompressionsklasse oder Menschen mit eingeschränkter Kraft eignen sich mechanische Spanner, die die Stützstrümpfe mit einem Hebel spreizen. Ein besonders einfaches Hilfsmittel ist eine Plastikrutsche, die in den Strumpf eingeführt wird, um das Überstreifen zu erleichtern. Die kleinste und handlichste Anziehhilfe ist ein Plastikring, über den der Strumpf gewickelt wird und der zusammen mit diesem über das Bein gezogen wird.

 

Stützstrümpfe ausziehen

 

So anstrengend das Anziehen manchmal auch sein mag, so einfach ist das Ausziehen von Stützstrümpfen. Sie fahren einfach rechts und links jeweils mit dem Daumen in den Strumpf und bewegen ihn sachte nach unten.Falls Sie sich nicht mehr so leicht bücken können, sind auch einfach Ausziehhilfen erhältlich.

 

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